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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Europa - S. 146

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 146 — reifem bestreut und mit Renntiersellen belegt. Einige Steine in der Mitte bilden den Feuerherd. Die Winterhütte (Stamme) hat ein Fundament vvn Stein, auf welchem sich der kegelförmige, hölzerne Oberbau erhebt. Das Haus- wird außen mit Rasen bedeckt, innen mit Renntierfellen bekleidet. Dörfer sind selten. In diesen umgeben die Kämmen die hölzerne Kirche. Der Lappe ist still, freundlich und nachgiebig und erträgt alle Mühselig- feiten des Daseins mit unerschütterlicher Ruhe. Nur mag er nicht im Genuß seines geringen Besitzes, sowie in seinen alten Sitten und Geivohnheiten ge- stört werden. Ist seine Unzufriedenheit erregt, so wird er mißtrauisch, ver- 'chlagen und händelsüchtig. Reinlichkeit gehört nicht zu seinen Tugenden. Rührend ist die Liebe und Zärtlichkeit des Lappen für seine Familie und Hausgenossen. Seinen religiösen Ansichten haften noch viel abergläubische Borstellungen an. Die skandinavischen Lappen gehören zur evangelischen, die russischen zur griechisch-orthodoxen Kirche. Den Nahrnngsquellen entsprechend unterscheidet man Berg- oder Renntierlappen. See- oder Fischerlappen und Waldlappen. Die Renntier- läppen leben von dem Ertrage ihrer Renntierherden. Das Renntier sichert dem Lappen seinen ganzen Lebensunterhalt. Es ist sein Zugtier, sein Reit- pserd und seine Milchkuh. Sein Fleisch gibt eine nahrhafte Speise, sein Fell eine warme Kleidung und weiche Lagerstatt. Aus dem Geweih und aus den Knochen schnitzt der Lappe allerlei Geräte und dreht aus den Därmen Stricke. Allerdings gehören mehrere hundert Renntiere dazu, eine Familie zu ernähren; nur wer 500 — 1000 Stück hat, gilt als eiu reicher Mann. Die kärgliche Nahrung zwingt den Lappen zum Nomadisieren. Im Sommer veranlaßt ihn die den Renntieren schädliche Dasselfliege, die kühleren Bergregionen anfzn- suchen; der Winter lockt ihn zur Winterwohnung ins Tal hinab. Der Fischerlappe wählt im Frühjahr seinen Ausenthalt in der Nähe der Küste oder an fischreichen Binnengewässern und wechselt im Sommer seinen Fischereibezirk. Im August begibt er sich nach dem Herbstwohnsitz, wo er neben dem Fischfang anch Jagd auf Marder. Eichhörnchen, Bären, Fischottern, wilde Renntiere und allerlei Flugwild betreibt. Um Weihnachten sucht er sein Winterquartier in einem der kleinen Dörfer auf. — Endlich sind noch die Waldlappen zu erwähnen, nach ihrem Aufenthalt in den Wäldern so ge- nannt. Sie treiben im Sommer Fischfang, im Winter Renntierzucht. e. Staatliche Verhältnisse und Ortskunde. Schweden und Norwegen wurden 1397 durch die Union von Kalmar mit Dänemark vereinigt. Schweden machte sich 1521 unter Gustav Wasa vom dänischen Joche frei und schwang sich unter Gustav Adolf zur nordischen Großmacht empor. Seit den unglücklichen Kriegen Karls Xii., der an Peter den Großen die Ostseeprovinzen abtreten mußte, sank Schwedens Macht immer mehr. Bon den deutschen Besitzungen behielt es nur Neuvorpommern und Rügen, trat 1809 Finnland an Rußland ab und erwarb 1814 Norwegen gegen Herausgabe von Neuvorpommern und Rügen. So ist seit 1814 Schweden wieder mit Norwegen vereinigt, und das so vereinigte Skandinavien bildet eine Macht 2. Ranges in Europa. Skandinavien besteht aus den beiden Königreichen Norwegen und Schweden, die zwar verschiedene Gesetze und unterschiedliche Verfassung und Verwaltung haben, aber unter einem Herrscher stehen (Personalunion).^ Beide Königreiche sind konstitutionelle Erbmonarchien. Die königliche Macht ist in Schweden durch die beiden Kammern des Reichstags, in Norwegen durch den Storthing (Versammlung der Volksabgeordnelen) beschränkt. In Norwegen sind die Volkseinrichtungen durchweg demokratisch; Adel und Standes- unterschiede sind nicht vorhanden. — Schweden ist in 24 Bezirke (Lüne) geteilt, die sich in die 3 Landschaften Norrland, „Swealand und Götaland Zusammenfassen lassen. Norwegen ist in 18 Ämter geteilt. Die alte kirchliche Teilung in 6 Stifter: Kristiania, Christiansand, Bergen, Hamar, Dron,lheim und Tromsö, ist indessen im Volke viel lebenskräftiger.

2. Real-Buch für Volksschulen - S. 9

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
9 und Lider die in die Elbe sich ergießende Stör, die Trave, welche bei Travemünde in die Ostsee fällt. Die Nordsee ist durch die Eider und den Kanal mit der Ostsee verbunden. Zn Jüt- land fließt der Guden bei Randers ins Kattegat. Von den Landsern merken wir: den Plöner-, Seelenter - und Westensee. 23. Products. Zn Zütland und in den Marschgegenden wird viel Rindvieh gezogen, daher ist auch ein starker Handel mit Butter und Käse. Altonas Märkte werden mit Fettvieh versorgt. Viele Pferde, Schweine und Schafe werden gezo- gen. Der Fischfang wird an dem Meere und an den vielen Bächen und Flüssen eifrig getrieben. Auch an Wild fehlt es nicht, obgleich das Hochwild nicht so sehr häufig ist. Getreide liefert das Land im Ueberfiuß. Auch werden Rübsaat, Hanf, Flachs, Bohnen und Erbsen gebaut. Auf Obst hält man in einigen Gegenden ziemlich. Holz ist nicht im Ueberfiuß, aber die Geest liefert viel Torf. Salz gewinnt man zu Oldesloe, Kalk in Segeberg und Steinkohlen auf Bornholm. 24. Gewerbe und Handel ist ziemlich beträchtlich. Der Ackerbau kommt in den dänischen Staaten empor durch das Mergeln auf der Geest. Branntweinbrennereien, Ziegeleien und Kalkbrennereien findet man viele. Auch Papier, Porcellainr und Steingut werden hin und wieder verfertigt. Zu Kopen- hagen und Rendsburg findet man Glocken- und Eisengießereien. Die Lage des ganzen Landes am Meer, die vielen Meer- busen und einige Flüsse machen die dänischen Staaten zum Handel geschickt. 25. Für die Bildung der Unterthanen wird in dem ganzen Reiche viel gethan. Gelehrten-Schulen findet man in vielen Städten. Gelehrsamkeit suchen die Universitäten zu Kopen- hagen und Kiel zu verbreiten. Auf mehren Seminarien sucht man taugliche Volkslehrer zu bilden. Für zweckmäßigen Unter- richt in den Schulen ist die gütige Regierung sehr besorgt. Die christlich - lutherische Religion ist die herrschende, doch werden auch andere Religionen geduldet. 26. Die Regierung ist in männlicher und weiblicher Linie erblich. Der König wird mit dem 14ten Zahre volljährig zur Regierung. Die Herzogthümer haben eine ständische Verfassung erhalten, wodurch Abgeordnete oder Stellvertreter des Volks an der Regierung berathend Antheil nehmen. Das höchste Collegium, durch welches der König die Oberaufsicht über das ganze Land führt, ist die dänische und die schleswig-holstein- lauenburgische Kanzelei. Das Finanzcollegium führt die Auf-

3. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 227

1860 - Stuttgart : Hallberger
2s7! Die Oberfläche des Landes zerfällt in drei Theile. Zm Osten liegt das Alleghany-Gebirge, welches ziemlich parallel mit der Küste des atlantischen Oceans lauft und bis 6,200 Fuß erreicht. Die Westseite ist vou dem mächtigen Felsengebirge erfüllt, das sich bis zu 13,000 Fuß erhebt. Zwischen beiden liegen die weiten, unerschöpflich fruchtbaren Ebenen (Savannen, Prairien) des Mississippi und Missouri. Aus dem Lauf der Gewässer ergeben sich drei Abdachungen des Landes: eine östliche zum atlantischen Ocean, eine westliche zum großen Ocean und eine südliche zum mexikanischen Golfe. Das Klima im Norden ist im Winter rauh und streng; im Süden aber mild wie in Italien. Im Norden wird erst im Mai Alles grün, aber sogleich tritt auch der heiße Sommer ein; im September herrscht noch die drückendste Hitze und im Oktober zeigen sich schon Nachtfröste. Oft ver- ändert sich die Temperatur plötzlich und bedeutend. An der Ostküste ist das Klima gleichmäßiger, als im Linnenland, wo z. B./der Unterschied zwischen Sommer und Winter größer ist als dort. Im Allgemeinen ist das Klima kälter, als in der alten Welt in gleicher Entfernung vom Aequator. New-Dork liegt vom Aeqnator so weit ab wie Nom; und doch blühen die Bäume dort erst zu derselben Zeit, wie iu Up- sala in Schweden (18" nördlicher). Die Temperatur des Jahres ist iu New-Uork nur um 1 J/a ® höher als in Stuttgart, Sommer und Herbst wärmer, aber Wickler und Frühling ziemlich wie in Stuttgart. In sumpfigen Gegenden herrscht unge- sunde Luft, und hier wüthet zuweilen das furchtbare gelbe Fieber. Man bauet so- wohl alle europäischen Obstarten und Getreide, als auch Baumwolle, Reis, Zucker und Tabak. In den ungeheuren Wäldern leben viele Pelzthiere und verschiedenes anderes Wild, z. B. der Bison (amerikanischer Büffel), das Stinkthier, der Wasch- bär, das Stachelschwein, der Kuguar (amerikanischer Löwe). Im Süden fiuden sich sehr viele Papageien und Kolibris. Bon den schädlichen und lästigen Thieren erwähnen wir den Alligator, die Klapperschlange und die Muskitos (Mücken). In Nord-Carolina und besonders in Californien findet mau eine ungeheure Menge Gold, in den Gegenden des Mississippi viel Eisen. Kupfer und Blei. Steinkohlenlager ziehen sich durch einen Dritltheil von Pennshlvanien. Die Landessprache der Union ist die englische, außer wo Menschen eines andern Volkes zusammen wohnen. Die südlichen Staaten haben Sklaven; es sind dies Neger oder Schwarze, welche durch den schändlichen Menschenhandel aus Afrika zu Arbeitern in Plantagen eingeführt wurden. Zur Ehre der Menschheit wird dieser abscheuliche Handel jetzt immer mehr beschränkt. Handel, Fabriken und Gewerbe beschäftigen den britischen Kolonisten; der Deutsche ist der tüchtigste Landbauer und Handwerker. Er zeichnet sich durch Fleiß, Ordnungsliebe und Genügsamkeit aus. Die Union besteht aus dem Bnndesdistrikt Eolnnibia, in welchem die Bundes- hauptstadt Washington liegt, ans ein und dreißig Staaten und sieben Territorien oder Staatsgebieten. Diese verschiedenen, von einander völlig unabhängigen Staaten werden durch eine gemeinsame Verfassung und gemeinsame Bundesregierung zu einem Ganzen verbunden. Die gesetzgebende Gewalt übt der Congreß, welcher aus dem Senate und dem Hause der Repräsentanten besteht. In den Senat sendet jeder Staat zwei Mitglieder, iu das Haus der Nepräfentanten jedoch nach Maßgabe der Volkszahl. Die Staatsgebiete schicken bis zu ihr.r Aufnahme in den Staaten- biind. was dann geschieht, wenn ihre Bevölkerung aus 60.000 über 25 Jahr alte freie Männer gestiegen ist, nur Abgesandte ohne Stimmrecht zur Volksrepräseutation. Die vollziehende Gewalt besitzt der auf vier Jahre gewählte Präsident. Er hat 15*

4. Geographie von Bayern - S. 103

1905 - Regensburg : Manz
Der Mensch. 103 2. Verschiedene Vögel werden durch den Wechsel der Jahreszeiten zur Wanderung bestimmt; man nennt sie Zug- oder Wandervögel. ^ § 5. Der Mensch. / j 1. Der Mensch ist imstande, in jedem Klima zu wohnen; er ist daher auch über die ganze Erde der- breitet. Die Zahl der Menschen, welche ein bestimmtes Gebiet bewohnen, ist seine Einwohner- oder Be- Völkerungszahl. Die Gesamtsumme der Einwohner eines Gebietes ist seine absolute Bevölkerungszahl; aus der relativen Bevölkerungszahl entnehmen wir, wie viele Menschen durchschnittlich auf 1 qkm eiues Gebietes leben. 2. Nach der Lebensweise der Menschen unter- scheidet man: 1) Wilde Völker. Sie ziehen unstät herum, wohnen in Höhlen, einfachen Hütten :c. und leben von der Jagd au.f Land- und Wassertiere, von Wurzeln und dergleichen. 2) Hirtenvölker oder Nomaden. Sie wandern umher, wohnen unter Zel- ten und leben von der Milch und dem Fleisch ihrer Tiere. 3) Kulturvölker. Diese haben feste Wohn- sitze und treiben Ackerbau, Gewerbe, Handel :e. 3. Die Menschen, durch gleiche Abstammung und Sprache zu Völkern verbunden, vereinigen sich auf höherer Gesittungsstufe zu gesetzlich geordneten Gemein- Wesen oder Staaten. Ihrer Verfassung nach sind die Staaten entweder Monarchien (von einem Fürsten regiert) oder Republiken (Freistaaten).

5. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 379

1896 - Leipzig : Freytag
Verkehr und Handel. 379 oder Monarchieen hervorgegangen. Der Monarch besitzt entweder eine unumschränkte oder absolnte Gewalt wie der Kaiser von Rußland und der türkische Sultan, oder seine Herrschaft ist beschränkt, indem er in einzelnen Regiernngshandlnngen von der Zustimmung einer Volksvertretung abhängig ist; man nennt eine solche Verfassung eine konstitutionelle Monarchie. Viele Staaten haben als Oberhaupt nur einen auf Zeit gewählten Beamten, einen Präsidenten; sie bilden Republiken. Die verschiedenen Kulturformen bedeuten nicht immer auch auf einander folgende Stufen. Auch siud sie uicht uuter einander gleichwertig. Bei formen, vielen ackerbautreibenden Völkern Afrikas wird der Boden unter der Form des Hackbaues bewirtschaftet, d. h. nur mit einfachen Werkzeugen zur Aufnahme der Frucht bearbeitet. Wie anders erscheint dagegen eine Bestellung des Ackers mit dem Pflug, wie es in den ersten Kulturländern geschieht! Eine weitere Art der Bodenbenutzung lernen wir in China und teilweise mich in Südeuropa kennen, wo die Bewirtschaftung mehr in der Form des Garteubaues erfolgt. In den Tropen endlich besteht die höhere Bodenkultur vorwiegend im Plantagenban. Werkehr und Kandel. Wo die Europäer uoch nicht in größerer Zahl festen Fuß g^§285. faßt haben, da treffen wir noch zu Wasser und zu Laude die ursprüug- br^™'ec" licheu Formen des Verkehrs an. In dem größten Teil Afrikas bilden kchrs. enge F n ß w e g e die Straßen, und die Lasten werden auf den Köpfen der Menschen befördert. Selbst in alten Kulturländern, wie im südlichen China, bewegt sich der Verkehr vielfach auf eugen Saumpfaden. Dasselbe ist in allen schwer zugänglichen Bergländern der Fall. Pferd, Esel und Maultier werden am häufigsten für dieseu Verkehr benutzt. In Südamerika dient auch das Lama, in Hochasien der Jak und selbst das Schaf als Lasttier. Das Kamel aber ist das Schiff der Wüste. Auch der Verkehr mit Wagen gehört noch zu den ursprünglichsten Erscheinungen. Die Zugtiere sind meist Pferd und Maultier oder auch Ochfeu wie namentlich in Südafrika. In den nördlichen Gebieten mit vorwiegender Schneebedecknng bedient man sich des Schlittens mit Renn- tier- oder Hundegefpann. Einen gewaltigen Aufschwung nahm der Landverkehr mit dem Bau Gi,c"5 der Eisenbahnen, der 1830 in England zwischen Liverpool und Man- M,uc11' ehester begann. Das Eisenbahnnetz ist staunenswert schnell erweitert worden. Heute habeu die Schienenwege auf der Erde eine Gesamtlänge von nahezu 700 000 km, also fast den doppelten Mondabstand erreicht. Gleichwohl giebt es doch noch ausgedehnte Läuderftriche ohne Eisenbahnen, und die Gegenden mit einem vollkommen ausreichenden Netz von Bahnlinien sind

6. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 227

1854 - Stuttgart : Hallberger
227 Die Oberfläche des Landes zerfällt in drei Theile. Im Osten liegt das Alleghany -Gebirge, welches ziemlich parallel mit der Küste des atlantischen Oceans lauft und bis 6,200 Fuß erreicht. Die Westseite ist von dem mächtigen Felsengebirge erfüllt, das sich bis zu 13,000 Fuß erhebt. Zwischen beiden liegen die weiten, unerschöpflich fruchtbaren Ebenen (Savannen, Prairien) des Mississippi und Missouri. Aus dem Lauf der Gewässer ergeben sich drei Abdachungen des Landes: eine östliche zum atlantischen Ocean, eine westliche zum großen Ocean und eine südliche zum mexicanischen Golfe. Das Klima im Norden ist im Winter rauh und streng; im Süden aber mild wie in Italien. Im Norden wird erst im Mai Alles grün, aber sogleich tritt auch der heiße Sommer ein; im September herrscht noch die drückendste Hitze und im Oktober zeigen sich schon Nachtfröste. Oft ver- ändert sich die Temperatur plötzlich und bedeutend. An der Ostküste ist das Klima gleichmäßiger, als im Binnenland, wo z. B. der Unterschied zwischen Sommer und Winter größer ist, als dort. Im Allgemeinen ist das Klima kälter, als in der alten Welt in gleicher Entfernung vom Aequator. New-Uork liegt vom Aequator so weit ab, wie Nom; und doch blühen die Bäume dort erst zu derselben Zeit, wie in Up- sala in Schweden (18° nördlicher). Die Temperatur des Jahres ist in New-Uork nur um 1'/, ° höher, als in Stuttgart, Sommer und Herbst wärmer, aber Winter und Frühling ziemlich wie in Stuttgart. In sumpfigen Gegenden herrscht unge- sunde Luft, und hier wüthet zuweilen das furchtbare gelbe Fieber. Man bauet so- wohl alle europäischen Obstarten und Getreide, als auch Baumwolle, Reis, Zucker und Tabak. In den ungeheuren Wäldern leben viele Pelzthiere und verschiedenes anderes Wild, z. B. der Bison (amerikanischer Büffel), das Stinkthier, der Wasch- bär, das Stachelschwein, der Kuguar (amerikanischer Löwe). Im Süden finden sich sehr viele Papageien und Kolibris. Bon den schädlichen und lästigen Thieren erwähnen wir den Alligator, die Klapperschlange und die Muskitos (Mücken). In Nord-Carolina und besonders in Californien findet man eine ungeheure Menge Gold, in den Gegenden des Mississippi viel Eisen, Kupfer und Blei. Steinkohlenlager ziehen sich durch einen Drittheil von Pennsylvanien. Die Landessprache der Union ist die englische, außer wo Menschen eines andern Volkes zusammen wohnen. Die südlichen Staaten haben Sklaven; es sind dies Neger oder Schwarze, welche durch den schändlichen Menschenhandel aus Afrika zu Arbeitern in Plantagen eingeführt wurden. Zur Ehre der Menschheit wird dieser abscheuliche Handel jetzt immer mehr beschränkt. Handel, Fabriken und Gewerbe beschäftigen den britischen Kolonisten; der Deutsche ist der tüchtigste Landbauer und Handwerker. Er zeichnet sich durch Fleiß, Ordnungsliebe und Genügsamkeit aus. Die Union besteht aus dem Bundesdistrikt Columbia, in welchem die Bundes- hauptstadt Washington liegt, aus ein und dreißig Staaten und sieben Territorien oder Staatsgebieten. Diese verschiedenen, von einander völlig unabhängigen Staaten werden durch eine gemeinsame Verfassung und gemeinsame Bundesregierung zu einem Ganzen verbunden. Die gesetzgebende Gewalt übt der Kongreß, welcher aus dem Senate und dem Hause der Repräsentanten besteht. In den Senat sendet jeder Staat zwei Mitglieder, in das Haus der Repräsentanten jedoch nach Maßgabe der Volkszahl. Die Staatsgebiete schicken bis zu ihrer Aufnahme in den Staaten- bund, was dann geschieht, wenn ihre Bevölkerung auf 60,000 über 25 Jahr alte freie Männer gestiegen ist, nur Abgesandte ohne Stimmrecht zur Volksrepräsentation. Die vollziehende Gewalt besitzt der auf vier Jahre gewählte Präsident. Er hat 15*

7. Theil 8 - S. 189

1807 - Berlin : Duncker & Humblot
189 1637)/ und die Schweden erklärten nun sogleich den pommerschen Ständen, daß sie alle diejenigen als Feinde behandeln würden, die sich auch nur das Geringste mit Brandenburg zu schaffen ma, chen würden. Auch der Landgraf Wilhelm V. von Hessenkassel starb (4. Sept. 1637), aber seine kluge Wiltwe, Amaliaelisabeth, blieb dem schwedischen Interesse unverändert treu. 20. Fortsetzung des Kriegs unter Ferdinand Iii. 0637—1641.) Die Jahre 1637 und 1638 sind durch die Siege merkwürdig geworden, welche Herzog Bern, hard von Weimar am Rhein gewann. Hi?r schlug er nämlich vier bis fünf Feindeshaufen aus dem Felde, die der damals noch östreichischen Festung Breisach Hülfe bringen wollten, und eroberte zuletzt diese wichtige Stadt selbst (3. Dec. 1638) nach einer langen Belagerung, während welcher die Einwohrer vom Hunger fast aufgerieben wvrr den waren *). Angeschwellt von kühnen Hoffnum ') Die Annen kratzten den Kalk von den Wänden, und sich davon zu nähren, oder verschlangen halb verfaulte Cadaver, Eine Natte ward für einen Gulden ver,

8. Bd. 3 - S. 697

1820 - Leipzig : Hinrichs
Wejnndieo. Cß? «Hin awerikànischcn Arten, Hamz, Kürbisse, Mesonen, B)als, Maniok- Zimmtbânme (1772 an r4o). Es lebten hier i8i3. 1280 Weiße, 11-672 Farbige (wovon io,5oo Càraibcn) und über 2000 Familien schwärzer Caraiben (Mischung von Nee gern und Caraiben), zu deren Ausrottung die engl. Negierung seit 1796 verschiedene Verfügungen traf. Der Flnß des großen Sandes ist die Gränze der Engländer und schwarzen Caraiben. Die Exporten betragen jährlich an rio,5do Pf. Sterl. an Werth» Der Hauptort ist Kingston, Sitz de6 Gvuverneurs dek im Winde liegenden engl» kleinen Antillen. i5) Barbados, auch eine engl. Insel, Unter i3° i3' N. B. uriö 4o° 30' W. 2», hat 10; Q. M., ist im S. und N. W. eben, hat aber im 0. mehrere Berge, worunter ein steiler Felsen von 9t5 F. Höhe, die sehr wohlthätig sind, d» sie die mit Mcercsdünsten beladenen Ostwinde auffangen, und sie in Regen oder Nebel herabzufallen zwingen, wodurch ger fünde Quellen entstehen. Unter mchrcrn merkwürdigen Hölen die Co les hole. Die Luft ist sehr gesund wegen der regelt mäßigen Passatwinde und des Mangels an stehenden Gewäs- sern,und großen Waldungen. Die Produkte des in 106,470 Acres urbaren Landes sind: Zucker (wovon i5,ooo Oxhoft an Werth für 800,000 Pf. St. jährlich nach England geschickt werden), Baumwolle, Kaffee, Ingwer (355o Ct»)> Indigo- Pomeranzen und Citronen (mit einem jährlichen Gewinn von 40,000 Pf. St.), Maschinelle, Eisen - und Nothholz, Lebens/ und Palmölbäume, weiße und rothe Guavebäume, Paraten, Aloe, medizinische Kräuter ; Pferde, Esel, Schafe mit Haa- ren, Ziegen, Hornvieh, Affe«, Narren, Guincavögel, Koli- bri, Schwalben, moskowitische Enten, Zische, Purpurschnecken, schwarze Spinnen, surinatnsche Skorpione, Vielfüße, Mecr- teufcl, fliegende und Tintenfische; Asphalt, Steinöl. Die Einwohner waren nach Colquhoun r8t4» t5,ooo Weiße, 3000 freie farbige Menschen und 1817. 77,278 Skla- ven, wovon 345 Creolen von ändern Inseln- 5469 Afrikaner und 71,482 Eingcborne. Die Negierung ist in den Häm den eines vom König von England eingesetzten Statthalters, welcher Chef des Militairs, des See- und Hanbelswesens, der Polizei und Justiz ist, Und einen Rath von 12 Personen zur Seite har, der aus den angesehensten und reichsten Ein- wohnern gewählt wird. Außerdem har noch jeder Bezirk sei- nen eignen Richter, der alle Monate einmal Gerichtstag hält. Die Insel kann gegen 5ooo M. eigne Truppen ins Feld stellen und ist durch Natur und Kunst gegen jeden Angriff

9. Bd. 3 - S. 489

1820 - Leipzig : Hinrichs
Britisches Nordamerika^ 489 -cn, Hopfen re.; Rinder, Schweine, Pferde, Feber, 'ich, wilde Ochsen, Elen th lere, Rcnnthierc, Bären (auch den schwarzen Grasbär), Hirsche, Rehe, Wölfe, Luchse, Marder, Hermeline, wilde Katzen, Wiesel, Füchse, Kaninchen, Hasen (im Winter weiß), Hunde (zum Ziehen der Schlitten und kleiner Wagen häufig gebraucht), Iltisse, Eichhörnchen, Bcu, tcl- und Bisamratten, Adler, Schnepfen, wilde Tauben, Schwarzdrosseln, Rcpphühner, Drosseln, Ganse, Enten, Ko- libri u. a. Land - und Wasscrvögel, Biber, Fischottern, Kro- kodile oder Alligatoren, Klapperschlangen, Walisische, Nord- kaper, Pottfischc, Narwalls, Hai- und Schwertfische, Kabliaue, Seehunde, Mecrbaren, Störe, Hechte, Weiß- und Felsen- fische,- Heringe, Karpfen, Lachs, Forellen, Barsche, Ochsen- frösche re.; Steinkohlen, Eisen (eben so gut wie das schwedi- schc, und in einigen Schmclzhütten benutzt), Blei, Kupfer, Silber, eine Art Meerschaum, Salz, Naphtaqucllcn rc. Beide Kanada enthalten wenigstens 3oo,ooo Seelen, wovon Unterksnada H., von denen die Abkömmlinge der alten Kanadier wenigstens Bei den starken Einwanderungen aus Europa soll die Volksmenge Unterkanadas neuerlich auf 350.000 und Obcrkanadas auf 180,000 gestiegen seyn. Nach Lambert lebten 1808 in Obcrkanada 80,000 und in Unter- kanada 200,000 Seelen, und die wirkliche Mi!i§ zählte 60.000 M, Nach ihm waren angebaute Aecker 3^760,000, Scheffel Samen 920,000, Pferde 79,000, Rinder 236,000, Schafe 286,000, Schweine 212,000. Nach Anderson steigt die Bevölkerung auf 360,000 Seelen. — Die Abkömmlinge der frühern französ. Kolonisten, die das Land Ne »-Frank- reich, 1s nouvelle France nannten, haben die alt- französischen, in der Loutüme de Paris aufgezeichneten Gesetze; überhaupt bilden die Franzosen die Majorität der Einwohner) und ihre Sprache wird überall, selbst im Hause der Assembly, in den öffentlichen Bureaux und in den Gerichtshöfen gespro- chen ; auch die Miliz wird von ihren kanadischen Offizieren französisch commanbirt. Die 100,000 Einwohner Oberkanadas sind Engländer oder englische Abkömmlinge, sprechen englisch, und werden nach englischen Gesetzen regiert. Unter den Ein- geborncn sind 2 Hauptvölkcr: i) Chippaways mit den Monjonis im N. des Regen- und im O. des Holzsecs, N i p c g 0 n i s im N. des Oberstes, Algonkins im O. des Oberstes und nördlich vom untern Utawasfluß, Missisagcs oder M i ssa so g a s zwischen dem Huron - und Ontariostc; 2) M0hawks oder Irokesen mir den Mohawks auf beiden Seiten des St. Lorenzflusses und zwischen dem Huron-,*

10. Bd. 3 - S. 506

1820 - Leipzig : Hinrichs
Jsnwrif«» 49? bank, kleine Bank, die wahrscheinlich Anschwemmungen des Golfstromes sind. Im Innern sind nur mäßige Anhöhen. Der Boden ist in einigen Gegenden unfruchtbar und waldig; Meistens nur an den Flüssen angebaut. Die Winter sind gelinder, als in den vorigen Provinzen, daher auch die Hafen selten zufrieren. Zn Cap Breton dauerte aber am u Juni 1817 der Winter noch aufs strengste fort, der Schnee siel in außerordentlich großen Flocken, und Kartoffeln rc. waren im Keller erfroren. Uebcrfluß ist an Waldungen von Eichen, Tannen, Fichten, Cedern, Buchen, Zuckerahornbäumcn rc., Johannis/, Himbeeren und Erdbeeren; man baut Mais, Weizen, Roggen, indisch Korn, Erbsen, Bohnen, Flachs, Hanf, Früchte. Von Thieren gibt cs Rindvieh, Roth/ u. a. Wildpret, Elenthiere, Pelzthiere, wildes Geflügel, Biber, Fischottern, Lachse, Stockfische, Hummer, Schellfische, Makrelen, Heringe, Heilbutten, Störe, Flinder, Wallfische rc. Auch Eisen, Kupfer, Steinkohlen, Kalk/ und Steinbrüche sind vorhanden. Die Einwohner sind theils E i n 9 e b 0 r n e, Mikmaks, Souriquois, Abenakis rc. an 600, theils Fremde, besonders Engländer und Teutsche, ungefähr 190,000. Nach Colquhoun sind hier 100,000 Einwohner, die Tonncnlast der Schiffe 42,222, die Bemannung Z280, die Ausfuhr 607,330 und die Einfuhr 492,584 Pf. St. Die Civilisation unter den Eingeborncn, besonders den Mikmaks, nimmt rag- sich zu. Die Regierung hat 45 Familien, die mit den Kin/ dern aus 317 Seelen bestehen, das nöthige Hausgeräthe und hinreichendes Saatkorn geschenkt, um sie an den Ackerbau zu gewöhnen. Zur Erleichterung der Fischerei in dem fischreichen Fluß Shubenaccadic und an der Küste, die sie bewohnen, haben sie 2 vorrrcflichc Fischcrnche erhalten. Eben so beka- men sie i8i5. n,000 Morgen Waldland, wovon bereits ein Theil urbar gemacht und mit Kartoffeln bepflanzt ist; auch dazu erhielten sic 5o Holzäxre. Die vornehmsten H a n de l & artikel sind: Pelzwcrk, Haute, Holz und Fische. Jährlich werden 55oo Fässer Stockfisch, 3ooo F. andere Fische und über 3oo Tonnen Thran ausgeführt; dagegen versieht Eng/ land die Provinzen mit europ. Waaren, an Werth jährlich für 930,000 Pf. St. Beide Gouvernements haben eine fast auf englischen Fuß eingerichtete Regierung. Die erste obrigkeil/ liche Person ist der Gouverneur, dem die Gouverneur / Lieute- nants und ein Rath beigesellt sind. Sie werden vom König ernannt und machen das Oberhaus aus. Das Unterhaus bc/ steh« aus i2 von den dazu berechtigten Gutsherren erwählten Repräsentanten des Volks.
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